Jeder Fünfte scheidet in Deutschland wegen Krankheit vorzeitig aus dem Berufsleben aus. Die erschreckende Zahl des Statistischen Bundesamtes zeigt auf, dass das Durchschnittsalter dieser Gruppe bei 55 Jahren liegt. Das sind rund 8,5 Jahre weniger als bei regulären Altersrentnern und zwölf Jahre weniger, als sich der Staat mit der „Rente mit 67“ wünscht.
Personen, die im Hoch- oder Tiefbau arbeiten sind mit 46,9 Prozent die größte Gruppe, die gesundheitsbedingt in Rente gehen muss. Gefolgt von Heizungsbauern, Malern, Fliesenlegern und Lackierern, die noch einen Anteil von 39,5 Prozent ausmachen. Ingenieure, Physiker, Chemiker und Mathematiker halten gesundheitsbedingt am Längsten durch. Ein Fünftel der Personen, die die klassichen Bürojobs haben können aus gesundheitlichen Gründen nicht bis zum regulären Renteneintrittsalter arbeiten.
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Professor Bernd Raffelhüschen vom Forschungszentrum Generationenverträge in Freiburg hat berechnet, dass die Wiedereinführung der Rente mit 65 extrem teuer wäre. Bei seinen Berechnungen zeigt er drei Konsequenzen auf:
- Der Beitragssatz zur Rente würde bis 2050 um einen Prozentpunkt steigen, anstatt ab 2030 um einen Prozentpunkt zu fallen.
- Der Staat müsste bis 2050 weitere 90 Milliarden Euro in die Rentenkasse einzahlen.
- Die durchschnittliche monatliche Rente würde bis zum Jahr 2050 um sieben Prozent sinken.
1960 lag die durchschnittliche Lebenserwartung noch bei 77,2 Jahren. Heute liegt diese bei 82,4 Jahren. Die Lebenserwartung wird in den näcshten Jahren weiter steigen. Somit muss auch die Rentenkasse länger Rente bezahlen, was mit dem derzeitigen Rentenfinanzierungsmodell nicht abbildbar ist.
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Im Durchschnitt erhält heute ein EU-Beamter, der in Ruhestand ist rund 5.000 Euro Pension. Momentan sind rund 17.500 EU-Beamte in Pension – das macht innerhalb eines Jahres rund 1 Mrd. Euro Pensionszahlungen aus. Da in den letzten Jahr immer mehr EU-Beamte eingestellt wurden wird es laut einer Studie bis zum Jahr 2046 rund 38.500 EU-Pensionäre geben. Der Verwaltungsapparat wird uns in Zukunft teuer zu stehen kommen.
Prof. Dr. Gerhard Bäcker von der Universität Duisburg-Essen und Prof. Dr. Ernst Kistler, Leiter des Internationalen Instituts für Empirische Sozialökonomie verweisen in einer Studie darauf, dass nur 9,2 Prozent der heute 65-jährigen einer sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigung nachgehen. Bei den höheren Zahlen, die Arbeitsministerin von der Leyen nennt, werden sogar Ein-Stunden-Jobs pro Woche mitgezählt. Sollte die SPD weiter an ihrer Quote festhalten, so wird die Rente mit 67 so schnell nicht eingeführt.
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Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert, dass die Rente mit 67 vorerst ausgesetzt wird. Jeder vierte Neurentner beginnt die Rente aus der Arbeitslosigkeit heraus. Nur 20 Prozent der 64 Jährigen in Deutschland seien überhaupt erwerbstätig. Laut Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands und des Deutschen Gewerkschaftsbundes gehen nur 9,2 Prozent der 63-Jährigen und 6,3 Prozent der 64-Jährigen eine Vollzeitbeschäftigung nach.
Es wird gefordert Modelle für ältere Arbeitnehmer zu entwickeln – so sei die Altersarmut vorprogrammiert. Auch auf Arbeitgeberseite gebe es noch viel zu tun – Qualifizierungsangebote, innovative Personalentwicklung und Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung fehlen heute noch in fast allen Betrieben.
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Siet Einführung der Abgeltungssteuer müssen Kapitalerträge mit 25 Prozent besteuert werden. Hinzu kommt dann noch der Solidaritätsbeitrag sowie die Kirchensteuer. Aus 100 Euro Zinsen können dann nur noch 73 Euro werden – der Staat verdient halt mit.
Riestersparpläne sind hiervon bislang noch ausgenommen – auch wenn man die staatliche Förderung nicht bekommt, oder den Sparvertrag „überzahlt/überspart“. Für zertifizierte Riester-Rentenverträge fällt in der Ansparphase keine Abgeltungssteuer an – selbst dann nicht, wenn die Freibeträge (1.602 Euro für Verheiratete und 801 Euro für Alleinstehende) schon voll ausgeschöpft sind.
In der Auszahlungsphase beteiligt sich der Staat jedoch an den Gewinnen des Riestersparvertrags: Wenn der Anleger mindestens 60 Jahre alt ist – und der Vertrag mindestens 12 Jahre so wird bei der Variant der Einmalauszahlung die Hälfte des Gewinns mit dem persönlichen Steuersatz versteuert. Im Normalfall ist der Steuersatz im Rentenalter aber weitaus geringer, als zur Zeit, wo man noch arbeitet.
Wählt der Riestersparer die Rentenzahlungsvariante, so ist die Steuerhöhe vom Renteneintrittsalter abhängig. Bei einem 65 Jährigen sind von einer Rente von 1.000 Euro nur 180 Euro zu versteuern – wobei hier die Freibeträge noch nicht berücksichtigt sind.
Für jüngere Riestersparer verschiebt sich die Steuerhöhe entsprechend nach hinten, da die Rente mit 67 eingeführt werden soll. Das heißt, wer seinen Riestersparvertrag auf 60 Jahre kalkuliert hat, muss demnach auch mehr Steuern bezahlen.
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Vorhersage für die Renten:
Der Aufschwung in Deutschland soll laut den Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft auch bald bei den Rentnern ankommen. Im Sommer 2011 dürften laut Finanzexperte Afred Boss die Renten um 0,75 Prozent steigen. 2012 soll es dann nochmals eine Erhöhung von 0,5 Prozent geben.
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Es gibt grundsätzlich vier verschiedene Arten von Riesterprodukten:
- Riesterrente mit Banksparplan
Ein klassischer Banksparplan, mit variabler verzinsung und einer festgesetzten Laufzeit. In verschiedenen Tests werden diese als sicherste Anlageform eingestuft und sind somit für ertragsbewusste Anleger geeignet. Häufig werden für den Banksparplan keine Abschlussgebühren oder weitere Verwaltungskosten von den Kreditiunstituten verlangt. Somit eine recht faire und transparente Geldanlage. - Riesterrente mit Fondssparplan
Vorweg: Ein Fonds ist ein Wertpapier. Wer noch keine Erfahrungen mit Wertpapieren hat, der sollte sich auch nicht bei einem Altersvorsorgeprodukt auf ein Wertpapier einlassen – auch wenn hier die Chance auf eine höhere Rendite verlockend klingen mag. Das besondere am Riesterfondssparen ist, dass das Risiko auf Grund der Beitragsgarantie sehr begrenzt ist. Jedoch sollte jedem Wertpapier-Sparer klar sein, dass eine Beitragsgarantiue nie kostenfrei angeboten wird. Das heißt die Rendite wird geringer ausfallen, als bei Produkten ohne Beitragsgarantie. Vorteile der Riesterrente mit Fondssparplan sind:
– Hartz 4 und pfändungssicher
– Keine Abgeltungssteuer
– Staatlich gefördert
– Kapitalgarantie für Beiträge und Zulagen
– höhere Renditechancen
Eigentlich eignet sich die Riesterrente mit Fondssparplan nur für diejenigen Anleger, die bereits ein sicheres Altersvorsorgeprodukt abgeschlossen haben. Wer ausschließlich auf ein Altersvorsorgeprodukt das aus Wertpapieren besteht setzt, der spekuliert mit dem Vermögen des Alters. Auch wenn die Beiträge garantiert sind, so ist es theoretisch möglich, dass mit dieser Anlageform keine Rendite erwirtschaftet wird. - Riesterrente mit Bausparen
Bausparen ist ähnlich sicher, wie ein Banksparplan. Vorteil des Produktes ist, dass man eine garantierte Verzinsung erhält. Im Unterschied zum Banksparplan werden hier jedoch Abschlussprovisionen fällig. Bei der Riesterrente mit Bausparen erwirbt man automatisch ein optionales Baufinanzierungsdarlehen. Wenn man sich hier eine günstige Kondition sichert und später einmal eine Immobilie sein Eigen nennen möchte, so kann die Riesterrente mit Bausparen das richtige Produkt sein. - Riesterrente mit Versicherungen
Hier gibt es diverse unterschiedliche Konstrukte:
– Riester Rentenversicherung mit Garantieverzinsung und Überschüssen, die weider verzinst werden.
– Riester Rentenversicherung mit Garantieverzinsung und Überschüsse in Fondsanlage (höheres Risiko, meist auch höhere Gebühren)
– Riester Rentenversicherung mit Fondsanlage ohne Garantieverzinsung, aber Kapitalgarantie
– Hybrid Produkte mit Garantiefonds und freier Fondsanlage
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Das Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) kritisiert in einer Studie bereits im Dezember 2007 einige Punkte in der Riesterrente. So sei die Riesterrente eine versteckte Subventionierung der Versicherungsbranche. Dies beschreibt der ehemalige Bundestagsabgeordnete und Publizist Diplom-Volkswirt Albrecht Müller auch in seinem Artikel „Riester-Rürup-Täuschung – prüfen Sie selbst nach“Die Sparneigung bei Haushalten mit geringem Einkommen sei nicht existent oder sehr klein. Hinzu zeigt die Studie, dass für einen Riestervertrag häufig andere Sparformen abgebaut werden. Auch im Januar 2010 hatte sich die Lage noch nicht geändert. Erst 37 Prozent der Berechtigten haben laut DIW erst eine Riesterrente abgeschlossen. Das DIW spricht sich deshalb für eine „systematische Überprüfung der Riester-Rente“ aus.
Es gibt noch eine Vielzahl von weiteren Kritikpunkten. Der Banksparplan habe am wenigsten Risiko und die geringsten Gebühren. Dennoch werde er am seltensten von Banken und Sparkassen verkauft. PlusMinus (Sendung der ARD) zeigte in einer Sendung, dass sich die Riesterrente nur dann lohne, wenn man auch über 700 Euro staatliche Rente bekommt. Ansonsten wird die Riesterrente später auf die Grundsicherung angerechnet.Für diejenigen sei die Riesterrente dann ein Verlustgeschäft.
Die Riesterrente ist in der Auszahlungsphase steuerpflichtig. Somit sind die Einkünfte der Riesterrente im Rentenalter in voller Höhe der Einkommensteuer unterworfen (abzüglich Freibeträge). Dafür dürfen die Aufwendungen für den Erwerb der Rente als Sonderausgabenabzug (Für Beiträge zur Basisversorgung wird der Sonderausgabenabzug schrittweise erhöht. Bis 2025 sind maximal 20.000 Euro bzw. bei Zusammenveranlagung 40.000 Euro als Sonderausgabe zu berücksichtigen. 2005 betrug der Höchstbetrag 60 Prozent der Aufwendungen und maximal 60 Prozent von 20.000 bzw. 40.000 Euro. Er steigt in jedem Jahr um 2 Prozentpunkte an. Im Gegenzug zu diesem erweiterten Sonderausgabenabzug sind die Renten in der Auszahlungsphase ganz oder teilweise zu versteuern.) geltend gemacht werden.
In der Einzahlungsphase fallen auf die Sparbeiträge Sozialversicherungsbeiträge an. Wer nun noch freiwillig gesetzlich krankenversichert ist, der muss nach heutiger Rechtslage auch im Rentenalter auf die Reisterrente Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge entrichten.
Wer früh stirbt, für den ist die Riesterrente ein Minusgeschäft – das hat Dr. Klaus Jaeger in einer Musterrechnung heruasgefunden. Man müsse mindestens 92 Jahre alt werden, wenn man eine Riesterrente mit 30 Jahren abschliesse um alle eingezahlen Beiträge wieder zu erhalten. Tatsächlich sei die Lebenserwartung in Deutschland aber bei 78 Jahren.
Wer muss alles bis 67 arbeiten?
Alle Arbeitnehmer, die 1967 oder später geboren sind müssen bis 67 arbeiten, wenn Sie keine Abschläge bei der Rente in Kauf nehmen möchten. Ab 2012 wird das Renteneintrittsalter schrittweise angehoben.
Was passiert, wenn ich trotzdem mit 65 in Rente gehen möchte?
Für jeden Monat, den man früher in Rente geht, erhält man 0,3 Prozent weniger Rente.
Ich habe 45 Jahre in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt. Gilt das für mich auch?
Wer 45 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat, kann künftig abschlagsfrei in Rente gehen. Es werden auch Kindererziehungszeiten und die Pflege von Angehörigen an die Beitragsezeit angerechnet.
Und was ist mit den Beamten?
Auch die Beamten können künftig erst mit 67 in Pension gehen.
Warum wurde die Rente mit 67 eingeführt?
Ausführlich kann diese Frage hier in den FAQ’s zur Rente mit 67 nicht beantwortet werden. Grundsätzlich ist es jedoch so, dass die demografische Entwicklung in Deutschland aufzeigt, dass in Zukunft immer weniger arbeitende Menschen immer mehr Rentner finanzieren müssen. Da für die Rente keine Rücklage geschaffen wurde, sondern diese im Umlageverfahren gezahlt wird, wird die Belastung für die arbeitende Bevölkerung immens hoch sein. Um dies ein wenig abzufedern, lässt man einfach die Menschen länger arbeiten.
Ist die Rente mit 67 sicherer?
Nein, die Rente ist damit genau so sicher oder unsicher wie vorher. Künftig wird man sich nicht mehr allein auf die staatliche Rente verlassen dürfen: Wer seinen Lebensunterhalt annähernd halten möchte, der muss auch privat für den Ruhestand vorsorgen.
Bleiben durch die Rente mit 67 wenigstens die Beiträge stabil?
Bis zum Jahr 2020 soll der Beitragssatz 20 Prozent nicht überschreiten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass das Rentensystem hoffentlich bald richtig reformiert wird – dann kann man davon ausgehen, dass mehr als 20 Prozent in die Altersvorsorge einfließen werden.
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