Kommentar Tobias Weber
Thilo Sarrazin bekommt seinen vorzeitigen Rücktritt mit 1.000 Euro Extra-Pension versüsst. Der (Ex-)Bundesbänker soll laut Spiegel jeden Monat 10.000 Euro Pension bekommen, anstelle von 9.000 Euro. Besonders pikant an der Geschichte ist, dass das Bundespräsidialamt unter Leitung von Christian Wulff bei den Verhandlungen vermittelt haben soll. Sarrazin bekommt so viel Pension, wie ihm eigentlich erst am Ende der regulären Laufzeit seines Vertrags im Jahr 2014 zugestanden hätte.

Jetzt muss man sich nur noch fragen, ob das der richtige Weg ist, das Ausscheiden eines Chefs der Bundesbank zu versüssen. Wer eine Tätigkeit in der Chefetage der Budnesbank annnimmt, der sollte wissen, dass alle Äußerungen vor den Medien auf die Goldwage gelegt werden. Wer dann noch so dämlich ist und seine Thesen, denen nicht einmal eine ernstzunehmende empirische Untersuchung zu Grunde liegen, in einem Buch zu veröffentlichen, der sollte seinen seinen Hut freiwillig nehmen. Der Druck von Außen wurde so groß, dass eine Weiterbeschäftigung Sarrazins nicht mehr möglich gewesen wäre. Bei einer derartigen Verfehlung überhaupt eine Pension zu zahlen grenzt an sinnloser Verschwendung. Thilo Sarrazin darf selbstverständlich seine Meinung zu jedem Thema äußern, nicht jedoch, wenn man eine Tätigkeit angenommen hat, die auch eine repräsentative Funktion beinhaltet. Wenn man dann noch andere Religionen und Bevölkerungsgruppen beleidigt, dann ist es wohl selbstverständlich, dass man fristlos entlassen wird und keine Pensionsanspruch mehr hat – und diesen nicht noch erweitert. Thilo Sarrazin hat bereits über 400.000 Exemplare seine umstrittenen Buches verkauft. Wenn er nur 2,50 Euro pro Exemplar verdient, dann ist er damit schon Millionär.

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