In einer Repräsentativumfrage, die im Auftrage des Handelsblattes durchgeführt wurde, wurden Unternehmen befragt, ob sie die Rente mit 67 befürworten. Die Mehrheit insbesondere der kleinen und mittleren Firmen sieht bei der Einführung der Rente mit 67 größere Probleme. Die Arbeitsbedingungen ließen sich nicht schnell genug an die Anforderungen älterer Arbeitnehmer anpassen. Unterschiedlich sind die Meinungen auch je nach Branche. So sind im Dienstleistungsgewerbe nur 19 Prozent der Top-Manager gegen die Einführung der Rente mit 67, wohingegen im Baugewerbe die Skeptiker 29 Prozent ausmachen.

Damit dürfte das Bild, das einige Politiker malen dahin sein. Ist es in letzter Zeit nicht immer wieder ein Argument gewesen, dass die Arbeitgeber auf die älteren Arbeitnehmer angewiesen seien? Laut der Umfrage zeichnet sich ein ganz anderes Bild ab. Nicht die Arbeitgeber fordern, dass die Menschen länger arbeiten sollen, sondern die marode Rentenkasse ist auf längere Einnahmen und kürzere Auszahlungsdauer angewiesen. Wenn die Politik den Bürgern nicht die Wahrheit über die Altersvorsorge sagt, dann wird nie ein Verständnis für die Reformansätze aufkommen. Hält die Politik die Bürger nicht für mündig sich ein eigenes Bild von der Situation zu machen? Brauchen die Bürger dazu nicht die Informationen? Sollen die nächsten Wahlen wieder entschieden werden, indem wichtige Themen wie Rentenreform ausgespart werden, weil keine Ideen und Konzepte vorliegen? Hoffentlich gibt es bald eine Antwort auf die Fragen.

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