Die Leser meines Blogs werden bemerkt haben, dass ich seit diesem Jahr auch Politiker bitte zu Rententhemen Stellung zu nehmen. So war ich doch vor einigen Tagen überrascht, wie schnell unser Vizekanzler zu Rententhemen Stellung genommen hat. Unsere Bundeskanzlerin, ist nicht ganz so schnell. Ich habe auf meine Fragen vom 23. Januar noch keine Antworten erhalten. Deshalb stelle ich meine Gedanken auf diesem Weg meinen Lesern zur Verfügung.

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,

ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Thema Altersvorsorge – im speziellen mit der Rente – und schreibe dazu einen Internet-BLOG.
Aktuell habe ich einen Artikel veröffentlicht, der sich im speziellen mit der Mehrbelastung der jungen Generation beschäftigt. In der heutigen politischen Diskussion gibt es meiner Ansicht nach zwei Themen, die sich ungerecht auf die jüngeren Arbeitnehmer auswirken:
1. Die Mütterrente: Witwenrente, Kriegsrenten sind keine Renten, die bisher aus dem Rentensystem bezahlt wurden. Sondern diese „Gerechtigkeitsrenten“ waren steuerfinanziert. Die Mütterrente soll aber aus der Rentenkasse bezahlt werden. Somit bleibt eine Rentenbeitragssenkung aus. Die Kosten werden mit jährlich 5-6 Mrd. Euro angegeben, dies hat zur Folge, dass bei gleichbleibender Konjunktur die Rentenbeitragssätze spätestens in 5 Jahren angehoben werden müssen.
2. Die Rente mit 67 Jahren wird abgeschafft, wenn man 45 Beitragsjahre eingezahlt hat. Hierbei sollen Zeiten der Arbeitslosigkeit mit angerechnet werden. Dies wird von Unternehmen sicherlich ausgenutzt, um ältere Arbeitnehmer in die Arbeitslosigkeit und anschließend in den Ruhestand zu schicken. Die finanziellen Einbußen sind dann für diese vertretbar.
Beide Punkte sind Wahlgeschenke an die ältere Generation, die von den jüngeren Arbeitnehmern bezahlt werden müssen. In Punkto Rentenreform sind wir damit kein Stück weiter. Junge Menschen investieren in ein Rentensystem, aus dem sie nicht einmal mehr die eingezahlten Beträge erhalten werden. Legen Sie Ihre Ersparnisse bei der Berliner Sparkasse an, und akzeptieren eine negative Rendite? Von tausenden jungen Menschen erwarten Sie das!
Wenn ich mich korrekt erinnere, wurde die Rente mit 67 mit Hilfe der CDU eingeführt. Warum beteiligen Sie sich an diesem hin- und her? Wo ist die Entlastung für Familien? Wo ist hier die Gerechtigkeit in diesem System? Gerechtigkeit bezeichnet den idealen Zustand des sozialen Miteinanders, in dem ein angemessener Ausgleich der Interessen, Güter und Chancen erfolgen soll. Finden Sie das noch gerecht?

Ich bin auf Ihre Meinung gespannt und würde mich freuen, wenn Sie mir die Erlaubnis erteilen, diese zu veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen

Tobias Weber