Sie können von Glück reden, wenn Sie bereits 2028 in Rente gehen können: Wenn es nach den Wünschen von Ursula von der Leyen geht, dann sollen sich jetzt die jüngeren Jahrgänge darauf vorbereiten erst mit 67 in Rente zu gehen. 2029 soll das erste Jahr sein, in dem man erst mit 67 in Rente gehen kann. Wer vorher geht, der muss mit Abschlägen rechnen. Pro Monat früher kostet es 0,3  Prozentpunkte. Schon heute gehen viele Arbeitnehmer früher in Rente, so dass diese auf durchschnittlich knapp 11 % ihrer monatlichen Bezüge verzichten. Dies wird man sich in Zukunft wohl kaum noch leisten können – es sei denn man hat privat vorgesorgt. In den wirtschaftlich unruhigen Zeiten, wird sich das aber nur eine geringe Zahl an  Arbeitnehmern leisten können. Eine heute 29 jährige Person müsste in einen Ratensparvertrag monatlich ca. 110 Euro einzahlen um mit 67 Jahren eine zusätzliche Rente von 300 Euro im Monat zu bekommen. In diesem Beispiel ist eine Rendite in der Anspar- und Auszahlungsphase von 4,5 % angenommen, das Kapital wird in der Auszahlphase nicht aufgebraucht und die angenommene Inflation beträgt nur 1%.  In diesem Beispiel sind nun viele Annahmen getroffen, die recht unrealistisch sind und einige Faktoren werden gar nicht betrachtet:

  • Eine angenommene Rendite von 4,5 % ist nicht immer erreichbar.
  • Die unterstellte Infaltion ist extrem niedrig, diese wird wesentlich höher ausfallen, dies bedeutet schlussendlich, dass die Kaufkraft des Geldes geringer wird: Sie werden heute mehr Waren für 300 Euro bekommen, als in 38 Jahren.
  • Die Steuer wird Ihren Zinsertrag weiter schmälern.
  • Die Gesetzgebung kann sich in den im Beispiel genannten 38 Jahren noch ändern, so dass ggf. ganz neue Steuer- und Abgabenmodelle entwickelt werden.

Sie sehen also, dass Ihre geplante Zusatzrente erstens schwer zu erreichen und zweitens im Alter gar nicht mehr so viel Wert ist.

Ursula von der Leyen ist übrigens am 08. Oktober 1958 geboren und wäre von der längeren Arbeitszeit sowieso nicht mehr betroffen. Und alle, die betroffen sind, bekommen ja die Möglichkeit durch die längere Lebensarbeitszeit mehr in die staatliche Rentenkasse einzuzahlen und natürlich auch mehr für die private Altersvorsorge zu sparen.

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